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Historie

Die Konkordien-Kantorei hat eine lange Tradition. Bereits 1904 gab es an der Konkordienkirche Mannheim einen ersten Chor, der aus dem von Albert Hänlein 1874 gegründeten überkon­fessionellen Chor des „Vereins für klassische Kirchenmusik“ hervorgegangen war. Zur Aufführung unter Hänlein und seinem Nachfolger Alfred Wernicke kamen Werke alter Meister wie Heinrich Schütz oder Palestrina, aber auch damals neue Arbeiten von Komponisten wie Brahms, Reger, Bruckner, Wolf und Verdi. Dessen Pater noster erklang in Mannheim zum ersten Mal überhaupt in deutscher Sprache.

Nach dem Ersten Weltkrieg wurde Hermann Eckert Leiter des Chores. Den traditionellen Kirchenchören erwuchs damals durch die Singkreise der Jugendmusikbewegung eine Konkurrenz, die dazu führte, dass ihnen der Nachwuchs fehlte. Trotzdem gelang es Eckerts Nachfolger Bruno Penzien mit dem von ihm gegründeten „Kurpfälzischen Singkreis“ 1937 Bachs Weihnachtsoratorium und ein Jahr später Bachs Magnificat in der Konkordienkirche aufzuführen.

Die Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg wurde geprägt von den beiden Kantoren Hans Schmidt-Mannheim und Dieter Kreutz. Schmidt-Mannheim pflegte vor allem die A-cappella-Musik alter Meister und nannte deshalb den Chor „Heinrich-Schütz-Kantorei“. Zu dieser Zeit gab es auch einen Kinderchor und ein Kammerorchester. Dieter Kreutz, Nachfolger Schmidt-Mannheims ab 1968, führte mit der von ihm jetzt so genannten „Konkordien-Kantorei“ wieder größere Werke wie das Gloria von Vivaldi oder das Magnificat von Carl Philipp Emanuel Bach auf.

Spätestens seit der Übernahme des Chores durch Heinz-Rüdiger Drengemann 1979 zählt die Kantorei zu den führenden Chören Mannheims und nimmt mit ihren Konzerten einen festen Platz im Musikleben der Stadt ein. Unter seiner Leitung kamen nahezu alle großen Werke des Oratorien­repertoires zur Aufführung. Aber auch mit weniger bekannten Stücken wie Ignaz Holz­bauers Miserere oder Michael Haydns Requiem und anspruchsvollen A-cappella-Programmen begeisterte der Chor. Zum Schiller­jahr 2005 brachte die Konkordien-Kantorei das von Max Bruch vertonte Lied von der Glocke zur Aufführung.

Die Konkordien-Kantorei folgte 1993 und 1994 Einladungen nach Kattowitz, Krakau und Auschwitz und kon­zertierte im Jahr 1998 auf einer Schweden-Tournee u. a. in Stockholm. Im Herbst 2005 brachte der Chor ein Programm mit A-cappella-Literatur der deutschen Romantik in Paris zur Aufführung. Am 22. Oktober 2023 starb Heinz-Rüdiger Drengemann. Hier finden Sie unseren Nachruf.

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Seit 2006 leitet Heike Kiefner-Jesatko die Konkordien-Kantorei Mannheim. Mit ihr erarbeiteten die Sängerinnen und Sänger neben den populären großen Chorwerken von Bach, Händel oder Mozart auch weniger oft gehörte Kompositionen wie Puccinis Messa di Gloria, Leonard Bernsteins Chichester Psalms und Frank Martins Messe für zwei vierstimmige Chöre. Gerade diese letztgenannte Messe zeigt, dass ein Schwerpunkt ihrer Arbeit mit dem Chor ganz der langen Tradition der Kantorei folgt: A-cappella-Stücke aus sechs Jahrhunderten zur Aufführung zu bringen.

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